Freiplatzbasketball und Workshop am 23.07.2008
Weil die Sporthalle wegen der Sommerferien geschlossen war, trafen sich die Rollstuhlbasketballer der SGH auf dem Freiplatz auf dem Gelände der Peter-Ustinov-Schule zum Rollstuhlbasketballspielen. Auf dem Tartanboden fuhr es sich schwerer als in der Halle, aber es war gut für die Kondition. Mit dabei waren mehrere junge Männer und ihre Projektleiterin, die im Rahmen der Vorbereitung ihres Freiwilligen Sozialen Jahres in England durch den Verein für internationalen und interkulturellen Austausch e.V. an einem von der SGH zuvor durchgeführten Rollstuhlbasketballworkshop teilgenommen haben. Hier ein Bericht der Projektleiterin des VIA e.V. Esther Kolle: Unser Verein, VIA e.V. (Verein für internationalen und interkulturellen Austausch) entsendet auch in diesem Jahr wieder Freiwillige (Programm FSJ - Freiwilliges Soziales Jahr, mit Anerkennung als Ersatzdienst für junge Männer) ins Ausland. Als Trainer für die Vorbereitungsseminare suchen wir immer wieder neue Ansätze das Thema Leben mit Behinderung in einem solches Seminar für junge Männer zu bearbeiten. Unser Anliegen im Zuge der Vorbereitung auf den Dienst im Ausland ist es u.a., den jungen Menschen eine erste Begegnung mit Menschen im Rollstuhl zu ermöglichen und sie zur kritischen Auseinandersetzung herauszufordern über ihre eigenen Bilder und über das Leben von Menschen mit Behinderungen (insbesondere 'die können nichts', 'mit denen muss man immer vorsichtig und freundlich umgehen', 'man muss ihnen immer helfen'). Rollstuhlbasketball, so wurde ich durch den Workshop bestätigt, kann die jungen Männer begeistern. Letzteres ist aus meiner Sicht für die Freiwilligen sehr wichtig, da sie in dem fremden Land zunächst mit vielerlei Ängsten bezüglich des eigenen Umgangs mit neuen Situationen konfrontiert sein werden. Dazu tauchen sie in diese meist fremden Lebenswelten von Menschen mit Behinderungen und müssen gleich in ihrer neuen Rolle agieren. Der Abbau von Ängsten und die Vorfreude auf auch neue, interessante und auch für sie spannende Erfahrungen und Erlebnisse ist deshalb eines unserer Ziele. Der Rollstuhlbasketballworkshop war für alle Beteiligten ein großes und sehr positives Erlebnis. Interessanterweise kamen keine Fragen darüber, wie man den Menschen im Rollstuhl begegnen, was man sie fragen darf, wie man sie ansehen sollte. Dies ist sonst ein häufiges Thema. Offensichtlich hat es ausgereicht selbst im Rollstuhl zu sitzen - wie alle - und durch die gemeinsame sportliche Aktivität miteinander zu kommunizieren. Hier stand der Sportler und Mensch tatsächlich an erster Stelle und die Behinderung an zweiter.
Fotos von Erich Flöter
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(www.sgh-berlin.de)